Die Räumlichkeiten im 2.Stock des barocken Winterpalais Liechtenstein, erbaut von Domenico Martinelli in der Wiener nnenstadt, wurden im 2.Rokoko von dem Franzosen P.H. Devigny 1836-47 als Prunksäle ausgestattet und erlangten unter anderem wegen der hier eingebauten mechanischen Vorrichtungen und Kuriosität große Berühmtheit. Die neu konzipierten Installationen dienen der Unterbringung, Deponierung und teilweise Präsentation der vom Bundesministerium für Unterricht und Kunst angekauften Werke in Österreich lebender Künstler. Eine Inbetriebnahme als halböffentliche Depotgalerie ist vorgesehen.
Ausgehend von der Optimierung der vorgegebenen Funktionen, wie maximale Hängeflächen, angemessene Sehdistanzen, Ausleuchtung, Hängeflexibilität, Demontabilität etc., wurde bei der Entwicklung des Gestaltungsprinzips eine, an das sehr dominante vorhandene Interior angepaßte Architektur vermieden und eine Raum-in-Raum-Situation mit eigenständiger, objekthafter Haltung geschaffen, die auf bestimmte vorhandene Achsen eingeht, und einzelne existente Gestaltungselemente abstrahiert aufnimmt. Damit entsteht, unter Einbeziehung der integrierten Lichtkonzeption, trotz extrem differenter visueller Ausformulierung, eine neue Gesamteinheit mit deutlicher Akzentuierung der Depotinstallationen. Die einerseits feststehend, andererseits mobil ausziehbar konstruierten Hängeflächen sind als Gitterwände hergestellt und ermöglichen die Behängung mit großer Flexibilität, bei gleichzeitig leichter und transparenter Konstruktion.